Bisherige Ergebnisse
Analyse des Suchraums
50 Kriterien, ein Ziel: die ideale Trasse
Die Vorplanung schreitet voran und hat inzwischen einen guten Stand erreicht – mit dem Ziel, Korridore in Bereichen mit möglichst geringen Raumwiderständen zu finden. Die Planerinnen und Planer haben im Rahmen einer umweltfachlichen und raumordnerischen Sensitivitätsbetrachtung zunächst den Untersuchungsraum sinnvoll eingegrenzt. Im Weiteren wird geschaut, wo es grundsätzlich Möglichkeiten für eine Eisenbahntrasse gäbe. Zunächst werden die zur Auswahl stehenden Möglichkeiten – zum Schutz von Mensch, Raum und Umwelt – mit der notwendigen Sorgfalt geprüft. Das Ergebnis dieser Raumwiderstandsanalyse sind die Grobkorridore.
Dabei wurden Raumordnungskriterien (z.B. Siedlungen, Kulturgüter oder bereits bestehende Infrastruktur) und Umweltaspekte (z.B. Naturschutzgebiete, Wälder oder Trinkwasserschutzgebiete) herangezogen, um Raumwiderstände festzustellen. Insgesamt flossen über 50 Kriterien in die Betrachtung ein. Sie wurden zur besseren Übersicht in fünf Raumwiderstandsklassen zusammengefasst.
Raumwiderstandsklassen
Ausgeschlossen |
V
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In diesen Gebieten kann voraussichtlich keine Bahnline verlaufen. Beispiel: Heilquellen-Schutzgebiete, Sperrgebiete |
Sehr hoch |
IV
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Hier kann Bau und Betrieb einer Bahnlinie nur ausnahmsweise genemigt werden. Beispiel: gesetzlich geschützte Biotope |
Hoch |
III
|
Diese Gebiete sollen wenn möglich gemieden werden. Beispiel: schutzwürdige Böden |
Mittel |
II
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Diese Gebiete müssen in der Abwägung berücksichtigt werden. Beispiel: Landschaftsschutzgebiete |
Gering/ sehr gering |
I
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Alle übrigen Flächen im Suchraum. Bau und Betrieb einer Bahnlinie sind hier grundsätzlich möglich. |
Die interaktive Raumwiderstandskarte zeigt die Raumwiderstände im Untersuchungsraum.
Bündelungsgebot
Das Bündelungsgebot besagt: Neue Straßen oder Bahnschienen sollen – wenn
möglich – neben bereits bestehende Autobahnen, Kanäle, Bahntrassen oder
Stromleitungen gelegt werden. Durch diese „Bündelung“ soll die Zerschneidung von
Landschaften vermieden und die Natur so gut wie möglich geschützt werden. Das
gibt das Bundesnaturschutzgesetz so vor.
Welche Nutzungen des Raums werden berücksichtigt?
Die über 50 Kriterien ergeben sich aus sieben Schutzgütern. Diese sind gesetzlich festgelegt. Drei Wirkfaktoren beschreiben zudem, wie eine mögliche Trasse Einfluss nehmen könnte auf Umwelt oder Raum.
Schutzgüter:
Wirkfaktoren:
Das Projekt schreitet voran
Anhand der Raumwiderstandsanalyse konnten bereits die beschriebenen Grobkorridore ausgemacht werden. Diese verlaufen in Gebieten mit verhältnismäßig geringen Raumwiderständen. Im Umkehrschluss bedeutet das: Flächen mit hohen Raumwiderständen kommen für einen Verlauf der Trasse nicht in Frage. Was nach einer unproblematischen Einteilung des Suchraums klingt, ist in Wahrheit ein enormer planerischer Aufwand. Denn der Gesetzgeber sieht vor, dass alle ernsthaft in Betracht kommenden Varianten geprüft werden müssen.
Deshalb hat die Bahn den Raum zwischen der Bahnstrecke, die von Hamburg nach Hannover führt, und der A7 im Detail analysiert und Grobkorridore identifiziert. Aktuell werden erste Ideen zu Trassenkonzeptionen erarbeitet. Die Zwischenergebnisse daraus fließen in die weitere Vorplanung ein – den aktuellen Planungsstand können Sie hier einsehen.
Korridorfindung im Rahmen der Sensitivitätsbetrachtung zwischen Hamburg und Hannover
Raumwiderstandsanalyse (RWA) - Vorbereitende Planungsraumanalyse